Naturschutzgebiet

Seit 1986 stehen 58 Hektar der ehemaligen Kiesgruben unter Naturschutz. Seltene Tiere und Pflanzen haben sich das Gelände erobert. Einige Arten stehen unter gesetzlichem Schutz. Sie werden in den sogenannten ‚Roten Listen‘ geführt. Um den ‚Silbersee‘ können sie sich ungestört entwickeln. Inzwischen ist dieser Bereich Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes ‚Natura 2000‘. Als besonders schützenswert für ganz Europa gelten der Kammmolch und die Gemeine Armleuchteralge. Der ‚Silbersee‘ ist zusammen mit weiteren, kleineren Gewässern und den angrenzenden Sumpfgebieten ein wichtiger Lebensraum für Zugvögel, Amphibien und Libellen. Leben auf engstem Raum zwischen Sumpf und Trockenheit – das ist das Geheimnis der enormen Artenvielfalt im Naturschutzgebiet der Weilbacher Kiesgruben. Es sind echte Lebensraumspezialisten, die in der Kiesgrubenlandschaft ihre Nische gefunden haben. In den heute vorherrschenden Kulturlandschaften sind diese Biotope selten geworden. Hier wachsen Sandstrohblume und Tausendgüldenkraut, leben Kreuzkröte und Wechselkröte. Hier ist der ideale Lebnsraum für Pirol, Nachtigall und Steinschmätzer. Und auch die große Vielfalt von Libellen und anderen Insekten ist sonst kaum noch zu finden.

Seit 2010 leben Kulane im Naturschutzgebiet. Zusammen mit einer Ziegenherde pflegen die asiatischen Wildesel die wertvollen Offenland- und Wiesenflächen. Sie verhindern die Verbuschung der Landschaft. Die vom Aussterben bedrohte Esel-Art steht unter strengem Schutz. Nur in den Halbsteppengebieten Turkmenistans und Kasachstans leben noch Kulane in freier Wildbahn. Die Ansiedlung in Weilbach in Europaweit das erste Beweidungsprojekt mit Kulanen in halbwilder Haltung. Damit hat das Naturschutzhaus unter der damaligen GRKW an einem internationalen Artenschutzprojekt mit zwanzig europäischen Zoos und insgesamt 80 Tieren teilgenommen. Projektpartner: Opel-Zoo Kronberg, Regierungspräsidium Darmstadt – Obere Naturschutzbehörde und das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des Europäischen Zooverbandes.

Das Naturschutzgebiet in den Weilbacher Kiesgruben kann nicht betreten werden. Aber der Rundweg mit 4 Aussichtstürmen eröffnet großartige Einblicke. Das Naturschutzgebiet ist vom Besucherzentrum aus über den 5,6 km langen ‚Silberseepfad‘ (ca. 100 Minuten) zu erreichen und zu umrunden.

 

Flussregenpfeifer

Kulane im Naturschutzgebiet

Jakobskreuzkraut

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